Statusbericht zur Entwicklung der Staudruckmaschine

Österreich könnte einen Großteil seines Energieverbrauchs mit Wasserkraft decken, und der Ausbau der LHP – Large Hydro Power ist bereits sehr weit fortgeschritten. Hier ist nur noch wenig rentables Potential vorhanden. Im Gegensatz dazu wurde der Bereich der SHP – Small Hydro Power – und der MHP – Micro Hydro Power – bisher eher vernachlässigt. Die Ursachen hierfür sind teils in der Rentabilität, teils in Naturschutzanliegen und teils im Fehlen technischer Konzepte zur Realisierung zu finden. In der Kleinstwasserkraft, das ist im Leistungsbereich kleiner 0,1 MW, sind die Grenzen der herkömmlichen Kaplan-, Francis,- und Pelton-Turbinen mit ihren guten Wirkungsgraden erreicht.

Aus diesem Grund wurde das Institut für Hydraulische Strömungsmaschinen im Jahr 2010 mit der Weiterentwicklung der Staudruckmaschine SDM beauftragt. So sollen für Fließgewässer mit geringen Fallhöhen und schwankenden Wassermengen wirtschaftlich sinnvoll nutzbare Möglichkeiten zur Stromerzeugung unter Beachtung der Wasserrahmenrichtlinie geschaffen werden. Zusätzlich ist es für die SDM nicht notwendig, eigene Krafthäuser oder eigene Einlaufbauwerke zu errichten.

Die Wirkungsweise der Staudruckmaschine, die an ein konventionelles Wasserrad erinnert, basiert auf dem Hydrostatischen Prinzip. Darauf aufbauend wurden geometrische Beziehungen abgeleitet, welche einen möglichst hohen Wirkungsgrad ermöglichen.

Hydrostatisches Prinzip
Hydrostatisches Prinzip

Neben den theoretisch durchaus beachtlichen Ergebnissen bietet die SDM noch weitere Vorteile: Die Maschine ist äußerst „fish friendly“ gestaltet und die einfache bauliche Realisierung macht kaum größere Eingriffe in das Flussbett und die natürliche Umgebung nötig. Auch entstehen nur geringe Probleme mit Sedimenten und kleinerem Treibgut. So wird – Stichwort „Inselbetrieb“ – eine dezentrale Stromerzeugung möglich.

Wirkungsgrad in Abhängigkeit vom Verhältnis Fallhöhe/Schaufelhöhe
Wirkungsgrad in Abhängigkeit vom Verhältnis Fallhöhe/Schaufelhöhe

Die sehr guten Ergebnisse der Berechnungen sind leider schwer zu überprüfen, da mangels Literatur/Messungen keine Vergleiche angestellt werden konnten. Das Konzept einer Wasserkraftmaschine zur Nutzung geringer und geringster Fallhöhen wird in Zukunft sicher weiter verfolgt und erforscht, um den Ausbau der erneuerbaren Energien in Österreich voranzutreiben und damit zur Erreichung der Klimaziele und einer nachhaltigen Stromerzeugung beizutragen.

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Einsatzbereich Wasserkraftmaschinen

Einsatzbereiche von Wasserkraftmaschinen im Bereich der Klein- und Kleinstwasserkraft

Vergleich der Einsatzbereiche von Wasserkraftmaschinen (Kaplan-/ Francisturbinen, Wasserrad, Wasserkraftschnecken) im Bereich der Klein- und Kleinstwasserkraft